Holz ist ein wichtiger nachwachsender Rohstoff einer klimaneutralen und kreislauforientierten Wirtschaft. Durch seinen Einsatz können sowohl mineralische Rohstoffe wie Stahl und Beton als auch fossile Energieträger wie Erdöl und Erdgas ersetzt werden.
Die vorliegende Studie der Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg zeigt auf, dass das Potenzial zur Nutzung von Holz in Baden-Württemberg noch nicht ausgereizt ist. Dies belegen offizielle Erhebungen zu Waldbeständen, Zuwächsen und Entnahmen von Holz. In Verbindung mit Effizienzsteigerungen kann die Holznutzung bis Mitte des Jahrhunderts um 30 bis 70 Prozent gesteigert werden, ohne das Ökosystem Wald zu schädigen.
Allerdings fehlt eine detaillierte Erfassung aller Holzstoffströme entlang der gesamten Wertschöpfungskette, um das nachhaltige Nutzungspotenzial von Holz exakt zu beziffern. Ein solches Monitoring gibt es z. B. in den Nachbarländern Österreich, Schweiz und Bayern, die ähnlich reich an Wald wie Baden-Württemberg sind. Eine solche Datengrundlage wird sowohl für die politische Weichenstellung als auch für unternehmerische Investitionsentscheidungen dringend benötigt.
Die Nutzung von Holz soll langfristig im Rahmen einer Bioökonomie erfolgen, so das erklärte Ziel von Landes- und Bundesregierung. Das heißt, im Sinne einer Kreislaufwirtschaft werden Holzprodukte nach einer erstmaligen Nutzung weiterverwendet, zum Beispiel in Spanplatten. Nach ein bis zwei Wiederverwendungen (oft begrenzt durch den Schadstoffgehalt) wird Altholz zur Gewinnung von Wärme und Strom eingesetzt, ebenso wie bei Ernte und Verarbeitung von Holz anfallende Reststoffe. Hier zeigt sich, dass die stoffliche und die energetische Nutzung von Holz Hand in Hand gehen, da für sie unterschiedliche Baumbestandteile eingesetzt werden.
Die Plattform EE BW hat die Erstellung dieser Studie gefördert mit Unterstützung durch den Deutschen Säge- und Holzindustrie Bundesverband e. V. (DeSH) und den Holzenergie-Fachverband Baden-Württemberg e. V. (HEF).
