13.02.2025 | Aufatmen bei Biogas in Baden-Württemberg

Weiterbetrieb von Nahwärmenetzen mit Biogasanlagen möglich

Biogasanlage in BW, © Plattform EE BW

Biogasanlage in BW, © Plattform EE BW

Kommunale Wärmeplanung profitiert von Einigung zum Biomassepaket im Bundestag

Zwei Wochen nach der Verabschiedung des Biomassepakets im Bundestag atmen die Betreiber von Biogasanlagen in Baden-Württemberg auf. Erstmals zeichnet sich eine realistische Zukunftsperspektive für Biogasanlagen ab, die am Ende der 20-jährigen EEG-Förderung stehen. Besonders für Nahwärmenetze, die mit einer angeschlossenen Biogasanlage die umweltfreundliche Wärmeversorgung von Gebäuden sicherstellen, war die Einigung zwischen den Fraktionen von SPD, Grünen und CDU/CSU wichtig – es hätte sonst das Ende für viele Nahwärmenetze mit angeschlossener Biogasanlage bedeutet.

„Die Bundestagsfraktionen von SPD, Grünen und CDU/CSU haben großes Verantwortungsbewusstsein bewiesen und im Sinne der Branche wichtige Weichen für einen zukünftigen Betrieb von Biogasanlagen auch in Baden-Württemberg gestellt“, erklärt Jürgen Scheurer, Geschäftsführer der Plattform Erneuerbare Energien in Baden-Württemberg. Die intensiven Verhandlungen im Vorfeld zum Entwurf aus dem Bundeswirtschaftsministerium (BMWK) hatte der Fachverband Biogas in Abstimmung mit den Bundesländern intensiv begleitet.

Durch die Anhebung des Ausschreibungsvolumens auf 1.300 Megawatt (MW) im Jahr 2025 und 1.126 MW in 2026 (zzgl. des nicht bezuschlagten Volumens aus der Biomethan-Ausschreibung) in Kombination mit der Erhöhung des Flexibilitätszuschlages von 65 auf 100 Euro/kW und der Verlängerung des zweiten Vergütungszeitraums, erhalten tausende Bestandsanlagen eine Perspektive als flexibles Rückgrat der Erneuerbaren Energieversorgung.

„Für Baden-Württemberg bedeutet das, dass nicht nur bestehende Nahwärmekonzepte weiterbetrieben, sondern die bisher ungenutzten Wärmepotentiale von Biogasanlagen bei der Planung von Nahwärmeprojekten aktiv eingebunden werden können. Die Voraussetzungen sind dafür in Baden-Württemberg mit den nahezu flächendeckend erstellten kommunalen Wärmeplanungen geschaffen“, erläutert Jürgen Scheurer.

Nachdem bisher Biogasanlagen wegen fehlender Perspektiven für den Weiterbetrieb nicht vollumfänglich berücksichtigt wurden, ist diese Unsicherheit jetzt vom Tisch. Biogas beschleunigt damit in erheblichem Maße die Realisierung. Mit jeder Biogasanlage ist eine Wärmequelle vorhanden. Für die Anlagenbetreiber bedeutet ein angeschlossenes Nahwärmenetz eine weitere Einnahmequelle. Auch für kleinere Bestandsanlagen eröffnen sich so neue Zukunftsperspektiven.

„Die erreichten Verbesserungen ermöglichen überhaupt erst, dass die skizzierte Vision eines flexibilisierten Biogasanlagenparks mit einer angeschlossenen Wärmeversorgung in greifbare Nähe rückt. Dennoch stellt der Bundestag die gesamte Branche vor eine Mammutaufgabe. Flexibel und systemdienlich fahren muss wirtschaftlich und praktikabel sein“, ordnet Dimitri Vedel-Wackerhagen, Referent für Biogas bei der Plattform Erneuerbare Energien in Baden-Württemberg die Maßnahmen ein.

Nach Auffassung des Fachverbands Biogas, bildet das Biomassepaket zwar eine wichtige Basis und ist vor allem eine wichtige Botschaft an die Biogasbranche - enthält aber auch noch viele offene Baustellen, die die neue Bundesregierung umgehend bearbeiten muss, wie Vedel-Wackernagel betont. Darum hofft er, dass auch das Land Baden-Württemberg weitere Voraussetzungen schafft, Nahwärmenetze in Kommunen zu ermöglichen.

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