Im Rahmen des baden-württembergischen Windbranchentages am 10. und 11. Juni 2021 hat der Bundesverband WindEnergie (BWE)-Landesverband Baden-Württemberg im Dialog mit der neuen Umweltministerin Thekla Walker nochmals die wichtigsten Maßnahmen für den erfolgreichen Windenergieausbau vorgebracht. Zwei Prozent der Landesfläche müssen für die Windenergienutzung zur Verfügung gestellt werden, um die Klimaschutzziele zu erreichen und den Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg nicht zu gefährden. Julia Wolf, BWE-Landesvorsitzende, mahnte bei der Regierungskoalition als allerhöchste Priorität die Schaffung der Rechtsgrundlagen an, damit das Zwei-Prozent-Flächenziel durchgesetzt werden kann. „Windenergie ist kein „Nice-to-have“, sondern ein „Must-have“ für jede windhöffige Gemeinde“, so Julia Wolf. Die Landespolitik müsse bei der gesamten Landesadministration mit Nachdruck einfordern, dass Genehmigungsverfahren zielgerichtet im gebotenen Zeitraum abgeschlossen werden. Immerhin gäbe es einige vorbildliche Landratsämter, die binnen sechs bis zwölf Monaten eine Genehmigung nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz erteilen, berichtete die BWE-Landesvorsitzende.
Baden-Württemberg braucht in Zukunft noch deutlich mehr Strom für seine starke Wirtschaft, das machten die Vertreterinnen und Vertreter von BASF und EnBW bei der Veranstaltung deutlich. Nur mit einer ausreichenden Anzahl neuer Windparks im Süden Deutschlands können Arbeitsplätze in Industrie und Mittelstand und die Versorgungssicherheit im Stromnetz erhalten werden. Die Windenergie ist damit eine entscheidende Voraussetzung für Wertschöpfung und den Wohlstand in Baden-Württemberg. Dafür sind weit mehr als die 1000 geplanten Windräder der neuen Landesregierung notwendig. Die neue Landesregierung muss durch Bereitstellung neuer Flächen und beschleunigte Genehmigungs- und Gerichtsverfahren endlich wieder Planungssicherheit für die Windbranche schaffen. Dabei kann der Ersatz alter Windparks durch neue leistungsstarke Anlagen im Rahmen von Repowering-Projekten einen wichtigen Beitrag leisten.
Bei der sehr gut besuchten Online-Veranstaltung war durch die gerade in Amt gekommene Ministerin frischer Wind und eine Aufbruchstimmung spürbar. „Klimaschutz muss von der neuen Landesregierung künftig stärker gewichtet werden als bisher - ohne den Artenschutz zu schmälern. Nur so kann nach dem völligen Zusammenbruch des Zubaus von Windparks in den vergangenen Jahren der Neustart einer Windenergie-Offensive gelingen. Beim Artenschutz muss es vorrangig um den Schutz von Populationen gehen, nicht um den Schutz von Individuen, wie es Stand heute der Fall ist“, forderte Julia Wolf. Denn Klimaschutz ist Artenschutz, waren sich die Teilnehmenden des Online-Events einig.
Informationen zur digitalen Veranstaltung finden Sie hier.
Download der Pressemittelilung des BWE als PDF.