28.12.2020 | Nur 14 neue Windenergieanlagen im Südwesten in diesem Jahr errichtet

Windkraftausbau in Baden-Württemberg tritt auf der Stelle

Windenergieanlage in Gnannenweiler ©BWE / SM

Windenergieanlage in Gnannenweiler ©BWE / SM

Plattform EE BW: Beim Ausbau der Erneuerbaren massiv aufs Tempo drücken.
Ökostrom Grundvoraussetzung für grünen Wasserstoff.

Aus dem erhofften Ausbau der Windenergie in Baden-Württemberg ist auch in diesem Jahr nichts geworden. Lediglich 14 neue Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 40 Megawatt wurden bis Ende November errichtet. Darauf weist die Plattform Erneuerbare Energien Baden-Württemberg hin. „Eine erfolgreiche Energiewende sieht anders aus“, sagt Jörg Dürr-Pucher von der Plattform EE BW. Um die Klimaziele 2030 zu erreichen, ist pro Jahr rund das Sechsfache an Zubau nötig. Der Vorsitzende der Branchenvereinigung fordert, dass sich die Parteien schon vor der Landtagswahl klar zur Energiewende bekennen.

In Baden-Württemberg sind aktuell 736 Windenergieanlagen mit einer Leistung von rund 1.600 Megawatt in Betrieb. Ende 2019 wurden 723 Anlagen gezählt, im Jahr 2018 waren es 719. Insgesamt wuchs der Anlagenbestand in den vergangenen zwei Jahren nur um ganze 17 Anlagen. Das ist deutlich zu wenig: Damit Baden-Württemberg in Richtung Pariser Klimaschutzpfad einschwenken kann, sind bis 2030 jedes Jahr je nach Leistungsklasse rund 80 neue Windenergieanlagen nötig. Das entspricht einer Leistung von 325 Megawatt. Bei der Photovoltaik muss jährlich mindestens 1.000 Megawatt Leistung installiert werden – doppelt so viel, wie 2020 errichtet wurde.

Ökostromerzeugung massiv ausbauen

Die Energiewende ist der zentrale Faktor, um beim Klimaschutz voranzukommen. „Ein schneller, massiver Ausbau aller Erneuerbarer Energien ist dringend geboten“, mahnt Franz Pöter, Geschäftsführer der Plattform EE BW. Auch bei den anteilig kleineren Erneuerbaren gilt es noch Potenziale zu heben, zum Beispiel bei der Wasserkraft durch Modernisierung alter Anlagen und Nutzung bereits bestehender Querverbauungen wie Wehre für die Wasserkraft. Und auch Biogas, Holzheizkraftwerke und in der tiefen Geothermie schlummern noch erhebliche Potenziale für die ökologische Strom- und Wärmeerzeugung.

Auch Wasserstoff soll aus grünen Quellen erzeugt werden

Neben der Stromversorgung sollen auch die Sektoren Wärme und Mobilität grüner werden. Der Energiespeicher Wasserstoff kann hier eine Schlüsselrolle spielen, da er ein in allen Bereichen einsetzbarer Energieträger ist. „Grundvoraussetzung für grünen Wassersoff ist jedoch ein Überschuss an grünem Strom. Davon sind wir in Baden-Württemberg noch meilenweit entfernt“, so Pöter. Hierzulande kann derzeit jede Kilowattstunde Ökostrom direkt ins Netz eingespeist werden. Eine Zwischenspeicherung ist energiewirtschaftlich bislang nicht nötig. Trotzdem ist es richtig, die Wasserstofferzeugung vorzubereiten, besonders wenn der Ökostromanteil künftig stark wachsen soll.

„In Baden-Württemberg gibt es ein großes Wissen bei vielen Unternehmen und wissenschaftlichen Einrichtungen zur Wasserstofftechnologie. Diese zu unterstützen, die Produkte zum Markteinsatz weiterzuentwickeln und praktische Anwendungen im Land zu realisieren, ergibt volkswirtschaftlich und klimapolitisch Sinn“, so Pöter

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